Räuchern klärt den Geist und das Herz. Das macht „Pflanzengeister“ zu wunderbaren Begleitern bei Meditationen. Räuchern ist ein fixer Teil von spirituellen Zeremonien. Doch auch bei dir zuhause verspricht der duftende Rauch aus der Räucherschale rasche Entschleunigung und Reinigung von den strapazierenden Energien des Alltags. Hier mein kleiner Erfahrungsbericht.
Gefühlsknödel ADÉ
Manchmal fühle ich mich überrollt. Von meinen eigenen Gefühlen oder von Erlebnissen. Manchmal kann ich nicht verstehen wie sich bloß diese undurchsichtige „Gefühlsknödel“ in mir gebildet hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht immer alles, was ich spüre, meine eigenen Empfindungen sind. Lange Zeit versuchte ich mir dieses Spektakel analytisch zu erklären. Schön und gut, doch richtig loslassen konnte ich damit nie. Wer hätte gedacht, dass es einfach nur Feuer und Pflanzenrauch von den unscheinbarsten Kräutern dafür braucht?
Loslassen und Klarheit finden
Räuchern ist für mich ein schönes Ritual. Ich lege mir die Räucherschale, ein Stück Räucherkohle, einen Mörser, Räucherwerk und eine Räucherfeder zurecht und werde schon alleine dabei ruhig. Ich entzünde die knisternde Räucherkohle, lege sie in die Räucherschale und warte, bis sie vollständig durchgeglüht ist.
Ich nehme etwas Räucherwerk aus dem Behälter und stoße es mit dem Mörser an. Dann lege ich es auf die Kohle. Sofort steigt duftender Rauch auf. Ich werde immer ruhiger, ich sehe die wunderschönen Wirbel im Rauch, meine Aufmerksamkeit liegt ganz dei der Räucherschale. Ich habe das Gefühl, der Rauch nimmt das ekelige (und eigentlich lächerliche) Alltagsdrama ganz einfach, ohne viel zutun meinerseits mit.
Jetzt fühle ich mich klar. Geerdet und ganz bei mir selbst. Auf einmal ist es einfach, mein Herz zu spüren, meine innere Stimme wahrzunehmen. Ein schönes Gefühl! Ich bleibe eine Weile sitzen und lausche meinem Innersten. Wenn ich wieder aufstehe, fühle ich mich wie ein neuer Mensch. So einfach kann es sein.