Heimischen Waldweihrauch selber sammeln. Ein himmlischer Duft entsteigt der Räucherschale, wenn Harze auf die glühende Kohle gelegt werden. In der dunklen Jahreszeit, besonders um die Weihnachtszeit besinnt man sich zunehmend des alten Brauches des Räucherns.
Mit dem Verräuchern duftender Kräuter, Samen, Rinden und Harze schaffst du auf einfachste Weise eine wohlige Atmosphäre in den eigenen 4 Wänden. Besonders beliebt und weit verbreitet ist das Räuchern mit Weihrauch (althochdeutsch „wihrouch“, das „heilige Räucherwerk“). Der Weihrauch ist das getrocknete milchige Harz von Weihrauch-Baumarten (Boswellia ssp.). Diese gedeiht in den Trockengebieten des Orients von Afrika bis Indien. Doch es geht auch regionaler.
Mindestens genauso heilig – zumindest für mich – ist das Harz heimischer Nadelbaumarten. Und was gibt es Schöneres, als sich seinen eigenen Waldweihrauch beim Spaziergang im Wald selbst zu sammeln? Als „Waldweihrauch“ werden die getrockneten Harze heimischer Nadelbäume wie Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche oder Douglasie bezeichnet. Seinen eigenen Jahresbedarf kann man sich mit zirka 1-2 Handvoll Harz selbst zurechtlegen in dem man beim Spazierengehen durch den Wald einfach die Augen offen hält.
Harz tritt an Bäumen immer an Stellen aus, wo diese verletzt wurden. Aus frischen Baumwunden fließt flüssiges, klebriges Harz den Stamm oder Ästen entlang Richtung Boden. Kleinste Rinnsale an frischem Harz kann man meist schon aus der Ferne erkennen.
Wenn du Harze zum Räuchern sammelst, soll dieses auch richtig „reif“ sein. Das bedeutet, dass das Harz schon eine gewisse Härte haben muss. Richtig reifes Harz ist hart, außen gräulich und innen weißlich bis rosa. Es klebt nicht mehr so stark und lässt sich mit einem Messer leicht vom Baum brechen. Das ist der Fall, wenn es zirka 3 Jahre alt ist. Ist das Harz noch zäh- oder dünnflüssig, riecht es beim Verräuchern unangenehm.
Fichtenharz sammeln – So einfach geht’s:
- Zum Sammeln von Harzen einfach ein (Taschen)Messer und ein Säckchen in die Jackentasche mit einpacken.
- Nach trockenen Harzansammlungen an Stämmen oder gut erreichbaren Ästen Ausschau halten. Diese erscheinen bräunlich und sind oft grau überzogen.
- Das Messer am Stamm ansetzen, und das Harz mit der Messerspitze vom Stamm lösen. Dabei soll nur die Harz-Wulst vom Stamm entfernt werden und nicht in die Wunde des Baumes hinein gegraben werden.
- So sieht der Stamm idealerweise nach dem Ernten des trockenen Harzes aus. Der Überschuss wird geerntet, die Baumwunde bleibt gut verschlossen.
- Die reifen Harzstücke werden eingesammelt, in das Säckchen gegeben und heim transportiert.
Sollten manche Stücke noch nicht vollständig trocken sein, können diese zerkleinert und auf ein Blatt Papier zum Trocknen aufgelegt werden.
Vor dem Verräuchern kann das Harz händisch, mit einem Mörser oder einer Reibe zerkleinert werden. Ein paar kleine Körner reichen aus, um den warmen Duft des Waldes aus der Räucherschale zu vernehmen.
Tipp: Wenn Hände oder Werkzeug beim Handtieren mit Harz schmutzig werden, können diese mit Öl oder stark fettenden Salben gut gereinigt werden.
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