Das ausklingende Jahr und der Jahreswechsel haben eine wichtige Bedeutung für mich. Automatisch beginne ich, das fast vergangene Jahr zu reflektieren. Wofür bin ich dankbar, welche Dinge sind nicht so gut gelaufen? Ab der Wintersonnenwende (21.12.) keimt neues Licht in der Natur auf. Die Tage werden wieder länger, Pflanzen und Tiere spüren das. Am 25. Dezember starten die Raunächte. Diese besondere Zeit im Jahr kannst du bewusst zum Reflektieren und zum Ausrichten auf Neues nutzen. Ein schöner Brauch um den Übergang in ein neues Jahr bewusst zu leben.
Die Bedeutung der Raunächte
Als Rauhnächte, Rauchnächte oder Unternächte werden zwölf Tage am Jahresende bezeichnet. Häufig zählen die zwölf Weihnachtstage vom 25. Dezember bis zum 6.Jänner dazu. Der Zeitraum kann aber je nach Brauchtum um ein paar Tage variieren. In dieser Zeit des Jahres, steht laut altem Galuben die Tür ins Geisterreich weit offen. Im Alpenraum fuhr die wilde Percht, eine Unterweltgöttin, mit ihrem Gefolge aus Geistern, Gnomen und Kobolden über das Land und trieb umherirrende Seelen ins Jenseits. Weiter nördlich ritt Wotan mit seinen Wölfen auf der Jagd nach Seelen durch die Nacht. Daher war es den Menschen früher besonders wichtig, die Energien in dieser Zeit sauber zu halten – mit täglichen Räucherungen.
Zeit um in dich zu gehen
Ich nutze diese Tage bewusst für mich. Besinnlichkeit, Reflexion und energetische Reinigung helfen mir dabei. Ich zünde eine Kerze beim Frühstück für mich an und schon werde ich ruhiger. Abends hole ich meine Räucherschale, entzünde die Kohle, warte bis sie vollständig glüht und lege meine Lieblingskräuter auf. Sobald duftender Rauch aufsteigt bin ich tiefenentspannt. Ich fühle mich geistig klar und in Kontakt mit mir selbst.
In diesem Zustand habe ich oft geistesblitze. Entweder wird mir etwas klar, wenn ich vergangene Situationen noch einmal durchgehe. Oder ich habe eine zündende Idee, wenn ich auf meine Wünsche fokussiert bin.
In den Raunächten bietet sich auch ein Ritual in der Natur an. Um Danke zu sagen für alles, das sie mir gibt und mich spüren lässt.
Altes verabschieden, dich für Neues öffnen
Das ist die Botschaft der Raunächte. Dafür kannst du jeden Tag der 12 Raunächte einen anderen Monat des vergangenen Jahres revue passieren lassen. Welche besonderen Momente hast du erlebt, welche Herausforderungen hattest du zu bewältigen und was nimmst du dir daraus für das nächste Jahr mit.
Tagsüber räucherst du als Vorbereitung mit reinigenden Kräutern wie Salbei, Fichtenharz, Engelwurz oder Wacholderbeeren. Beim Reflekieren nimmst du Kräuter, welche geistige Klarheit und die Intuition fördern. Dazu gehören die Schafgarbe, Beifuß, Lavendel oder die Mistel.
Entweder nutzt du diese Zeit nur für dich oder du machst ein Ritual mit der Familie oder mit Freuden daraus. Die Raunächte bieten Raum dafür, über Themen zu sprechen, die sonst eher im Verborgenen bleiben.
Ich wünsche dir viel Klarheit und Harmonie in dieser Zeit des Übergangs!