Die ersten grünen Pflänzchen bahnen sich ihren Weg aus der Erde.
Wilde Frühlingskräuter sind sehr vitamin- und mineralstoffreich, aktivieren deinen Stoffwechsel und stärken deine Grünkraft. Frisch gesammelt, gewaschen und geschnitten sorgen sie bei deinen Mahlzeiten für extra Power.
Viele Gartenunkräuter sind essbar. Und nicht nur das, sie sind kraftvolle Heilpflanzen und auf jeden Fall zu schade für den Komposthaufen. Bei mir landen viele gejätete Pflänzchen auf dem Teller. Ernten statt jäten ist angesagt!
ACHTUNG
Wichtig beim Sammeln von Wildkräutern: Es gibt auch ungenießbare und giftige Wildpflanzen. Sammle ausschließlich essbare Pflanzen, die du zu 100% bestimmen kannst!
Hast du gewusst, dass eine Handvoll Vogelmiere deinen Tagesbedarf an Vitamin C stillt? Dass die Brennnessel 30 Mal mehr Eisen als ein herkömmlicher Kulturspinat hat? Oder dass Löwenzahnblätter mehr Vitamin A als eine Karotte beinhalten? Genau das ist es, was dein Körper nach dem Winter braucht! Frische Grünkraft. Die tanke ich am liebsten mit frischen Wildkräutern. Täglich nehme ich 1-2 Handvoll frisch gesammelter Pflänzchen und verarbeite sie zu Suppe, Smoothies oder streue die gehackten Blättlein direkt über mein Essen, um meine Grünkraft zu stärken. Hier 9 meiner Frühlingslieblinge für dich:
Die Vogelmiere (Hühnerdarm) – Stellaria media
Dieses bodennahe Pflänzchen wächst in Blumentöpfen und Beeten. Die Vogelmiere ist reich an Mineralstoffen wie Kieselsäure und Vitaminen. Es decken schon 50g frische Vogelmiere den Tagesbedarf an Vitamin C und 150g den Eisen- und Kaliumbedarf. Vogelmiere kannst du reichlich verwenden, denn sie hat einen angenehmen Geschmack der an Mais oder Erbsen erinnert.
Sie passt wunderbar in Salate, Suppen, Aufstriche, Aufläufe, Strudel, Pfannen- und Nudelgerichte. Außerdem kann man ein sehr schmackhaftes Pesto daraus zaubern. (Das Rezept findest du hier.)
Über die Vogelmiere habe ich weitere Blogartikel verfasst:
Brennnessel – Urtica dioica
Die Brennnessel ist eine Eisenbombe. Nicht umsonst wurde sie früher den „bleichsüchtigen Mädchen“ verabreicht. Mit dem zusätzlichen Reichtum an Magnesium, Natrium, Kalium, Kieselsäure, Calcium und Phosphor, Vitamin C und A darf man ruhig Superfood, Powerfood, Wunderkraut und so weiter, zur Brennnessel sagen. Die gefürchteten Brennhaare werden durch Reiben in einem Tuch, Kochen oder heißes Wasser neutralisiert.
Die Brennnessel kommt bei mir in den Tee, die Suppe, den Spinat und in geringen Mengen auch in den Smoothie. Außerdem kommt sie bei meiner alljährlich wiederkehrenden „Frühjahrsgicht“ (wie ich meine Gelenkschmerzen liebevoll nenne) als Peitsche zum Einsatz. Es tut garnicht so sehr weh und wirkt Wunder!
Mehr über die Brennnessel findest du hier:
Gundermann – Glechoma hederacea
Der Geschmack des Gundermanns, auch Gundelrebe genannt, ist einzigartig! Würzig, erdig, herb, manche schmecken sogar ein leichtes Aroma nach Minze.
Sie reinigt und kräftig deinen gesamten Körper, stärkt Magen, Darm, Lunge und Nerven.
Beim Kochen rate ich dir, wegen ihres intensiven Aromas, sparsam mit der Gundelrebe umzugehen. Hervorragend passt sie in Kartoffelgerichte, Topfenaufstriche und und in Apfelsaft!
Löwenzahn – Taraxacum offizinale
Die frischen, zarten Löwenzahnblätter sind ein aromatisches Gedicht. Sie haben noch sehr wenig Bitterstoffe ausgebildet und haben eher einen spinatig-süßlichen Charakter. Doch auch ausgewachsen, während und nach der Blüte, ist ihr Wert – gerade wegen der steigenden Bitterkeit – sehr groß. Löwenzahnblätter haben 30 Mal mehr Eisen als herkömmlicher Spinat und mehr Provitamin A als eine Karotte.
Er kurbelt den Stoffwechsel an, reinigt die Leber, treibt den Harn. So räumt er auf mit „alten Schlacken“ und Ablagerungen. Seine Blüten sind ein Schlaraffenland für Nektarsaugende und Pollensammelnde Insekten und aus seinen Wurzeln kannst du ein regionales Kaffeegetränk brauen. (Hier geht’s zum Blogartikel: Löwenzahnkaffee selber machen)
Gänseblümchen – Bellis perennis
Kannst du mit einem Fuß auf 7 Gänseblümchen gleichzeitig treten, dann ist Frühling. So heißt es in England. Die ersten 3 Gänseblümchen, die man auf der Wiese findet, zu essen, bewahrt das ganze Jahr vor Krankheiten, so der Volksglaube. Klein, aber oho! Das Gänseblümchen reinigt deinen Stoffwechsel und unterstützt dich auch bei Erkältungen.
An Inhaltsstoffen hat das Gänseblümchen Saponine, Vitamine, Schleimstoffe, Mineralstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonoide zu bieten. Am liebsten verwende ich es dekorativ oder esse es direkt beim Spaziergang über die Wiese.
Ackerstiefmütterchen – Viola arvense
Laut Kräuterpfarrer Weidinger ist das Ackerstiefmütterchen das am stärksten Blutreinigende Kräutlein. Was bei Frühjahrsmüdigkeit und Hautproblemen von großem Vorteil ist. Aber auch bei Erschöpfung, Gemütsverstimmung und Husten greift dir das Ackerstiefmütterchen unter die Arme – in diesen Fällen am besten den Tee mit etwas Honig süßen!
Doch auch in der Kräuterküche ist das Ackerstiefmütterchen eine sehr dekorative Zugabe zu Salaten oder Desserts.
Schafgarbe
Die süßen fein gefiederten Blättlein der Schafgarbe wirken in Suppen und Aufstrichen besonders dekorativ. Ihr Geschmack ist etwas würzig und herb und passt hervorragend zu Salaten, Soßen, Gemüse und Fleischgerichten. Sie sind reich an Bitterstoffen, Gerbstoffen und Mineralstoffen und unterstützen Magen und Darm. Probier doch Mal ein paar ganze Blätter in einer Klaren Suppe aus! Sehr putzig.
Giersch
Giersch kann man nicht genug im Garten haben. Er ist wie Spinat, den man nicht anbauen muss. Obendrein würzt er wie Petersilie. Er ist ein wahrhaft schmackhaftes Wildgemüse. Er enthält sehr viel Vitamin C, Carotin, Kalium und Eisen. Ich verkoche ihn sehr vielfältig: Suppen, Spinat, Aufstriche, Smoothies, zum Aromatisieren von Apfelsaft, Pesto. Giersch kombiniere ich in allen pikanten Variationen der Kartoffel. So wie so ziemlich alle Frühlingskräuter vermag auch der Giersch den Körper gründlich zu reinigen. Vor allem bei Gelenksproblemen ist er ein altes Heilkraut. VORSICHT: der Giersch ist auch mit ungenießbaren und giftigen Pflanzen zu verwechseln. Eine detaillierte Beschreibung zum Erkennen mit Bildern findest du in meinem Buch „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten“.
Spitzwegerich
Spitzwegerich und Breitwegerich sind sehr bemerkenswerte Pflanzen. Sie kommen gut mit verdichten Böden zurecht und scheinen dort auch im trockenen Sommer nicht an Wassermangel zu leiden. Der Grund: feine Wurzeln, die bis zu 2 m tief in die Erde ragen. Reibe einmal an einem jungen Spitzwegerichblättlein. Erkennst du den Geruch? Er hat etwas von Steinpilzen. Genauso schmeckt die Blütenknospe. Eine breite Mineralstoff- und Vitaminpalette hat der Spitzwegerich zu bieten: Vitamin A, C, K, Eisen, Kalzium, Kalium und Kieselsäure. Toll im Salat, im Smoothie und im Hustentee!
Außerdem lindern beide Wegeriche Insektenstiche und kleine Wunden. Einfach ein Blatt mit den Fingern zermahlen und den austretenden Saft auf das Aui geben.